Durch diese hohle Gasse

Um 7 Uhr gab es Frühstück, da ja anschliessend gleich der Polarkreis überquert werden sollte. Deshalb ging auch schon um 6 Uhr der Wecker. Beim Waschen musste es Katzenwäsche sein, da das Wasser aus der Dusche kalt war. Im Gegensatz zu gestern hatte das Schiff jedoch keine leichte Schlagseite und alles blieb im für die Dusche herabgesenkten Bereich.

Gegen 7:51 Uhr wurde der Polarkreis überquert und sowohl meine Mutter als auch ich waren nicht unter den Gewinnern. Für die Gewinnerin gab es eine vom Kapitän unterschriebene Fahne der Hurtigruten, dis bis dato am Mast unseres Schiffes hing. Dafür, dass sie gewonnen hatte, durfte sich die Gewinnerin gleich als erste der Taufe durch Njölm über sich ergehen lassen. Eine Zeremonie, die bei mir der Kapitän übernahm und mit den Eiswürfeln nicht geizte. So viele davon haben den Weg meinen Rücken entlang gefunden, dass ich mich erst einmal umziehen musste.

Bis zum Mittagessen war wieder Zeit für Erholung angesagt, bis wir nach Bodø, unserem nächsten Hafen, kamen. Dort konnte die Stadt auf eigene Faust erkundet werden, oder Ausflüge der Hurtigruten in Anspruch genommen werden. Die Weiterfahrt in Richtung der Lofoten verzögerte sich anschliessend um ca. 20 Minuten, da der Bus mit den Besuchern des Gletschers im Berufsverkehrt in Bodø stecken geblieben ist.

Das Abendessen mussten wir diesmal zeitig zu uns nehmen, denn mit Ankunft in Stamsund ging es mit dem Bus weiter in Richtung Svolvaer. Unterwegs sollten wir die „Highlights der Lofoten” besichtigen. Ein Ausflug, den man sich hätte sparen können! Der Guides konnte leider nicht mit dem vom Ausflug zum Trollstigen mithalten und auch die Qualität des Busses ließ zu wünschen übrig. Letztendlich haben wir nur ein Museum und eine Galerie besucht (die Informationen hätte man sich auch aus dem Internet zusammensuchen können), bevor es gegen 22:15 Uhr wieder zurück an Board ging.

Das nächste Highlight  – die Fahrt durch den Trollfjord – stand an und uns die Zeit zu vertreiben, gab es vom Veranstalter ein Spezialtrunk und eine kostenlose Fischboulette für alle.

Die Fahrt durch den Trollfjord war schon etwas Besonderes, ist dieser doch nur etwas breiter als das Schiff selber. Aus den Felsen links und rechts des Wassers lassen sich mit Phantasie Trolle bilden, weshalb der Fjord auch seinen Namen hat. Da es sich um eine Sackgasse handelt, musste das Schiff wenden und die Gäste an Board konnten das Schauspiel erneut erleben.

Abschließend ging es durch eine enge Strasse vorbei an den Ortschaften Tennstrand, Tengelfjordeb und Hanøy in Richtung Stokmarknes. Auf der Höhe von Hanøy fur das Schiff unter einer Brücke durch und die Sonne kam wieder zum Vorschein.

Danach war es aber auch Zeit für mich ins Bett zu gehen. Morgen ist ein neuer Tag und wir fahren an den Vesterålen vorbei.

The Sun ain’t going down anymore

Nachdem wir gestern einen Faulenzer-Tag an Board verbrachte haben und ich spät ins Bett gegangen bin, schreibe ich erst heute etwas über den gestrigen Tag. Auch deshalb, weil unsere heutige Aktivität erst gegen 19 Uhr anfängt.

Nach einem ausgiebigem Frühstück sind wir gestern Morgen in Trondheim angekommen. Da wir die Stadt erst auf der südlichen Route erkunden, haben wir es locker angehen lassen und nur die nähere Umgebung des Hafens bis hin zum Hauptbahnhof erkundet. Auch konnten wir unsere umgetauschten NOK endlich mal zum Einsatz bringen.

Ich weiß eigentlich gar nicht wo ich anfangen und aufhören soll, so beeindruckend sind die Erlebnisse, die man auf der Schiffsreise macht. Nach Trondheim gab es einen langen Ritt an Bord in Richtung Bodø mit einem Zwischenstopp in Rørvik. Da den ganzen Tag die Sonne schien, und das nicht zu knapp, haben wir uns die Zeit damit vertrieben, zu sonnen auch wenn wir so ziemlich weit nördlich ware. Auch hier in West-Norwegen macht sich anscheinend der Klima-Wandel bemerkbar. Zwischendurch gab es die eine oder andere Informationsveranstaltung und man konnte auch seinen Tipp abgeben, wann wir der “Polarkreis” überquert wird. 

In Rørvik angekommen ging es schon nach 20 Minuten wieder weiter und der Tag wollte kein Ende nehmen. Ein Sonnenuntergangsbild nach dem anderen war schöner und die Landschaft lag in Konkurrenz damit.

Kurz vor Mitternacht bin ich dann doch ins Bett gegangen, nicht ohne den Wecker auf 6 Uhr zu stellen. Ab 7:00 Uhr gibt es Frühstück und zwischen 7:30 und 8:30 werden wir den Polarkreis überqueren. Das wollen wir doch nicht verpassen.

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Von Fjorden und Trollen

Viel zu Früh hat mich die nicht untergehende Sonne aufgeweckt, was mich dazu verleitet hat, den Tag sportlich zu beginnen. eine Stunde Rad fahren hat ein paar der gestrigen Kalorien wieder verbrannt. Gegen 8 Uhr ging es dann an die Schlacht zum Frühstücksbuffet. Besonders der Kaffee war extrem umkämpft. 

Viel zu spät sind wir auch in Moldo wieder a Board gegangen. Auch wenn die Sonne weiterhin die Oberhand hat, war ich doch so müde, dass ich keinen Bericht mehr schreiben konnte. Da trifft es sich umso besser, dass wir heute einen Schiffstag einlegen. Es gibt zwar für 3 Stunden einen Aufenthalt in Trondheim, die Stadt werden wir aber erst auf der Rückfahrt erkunden.

Nun aber zu gestern. Bei strahlendem Sonnenschein und warmen bis heissen Temperaturen ging es in die Fjorde – einer schöner als der andere. Letztendlich machten wir beim UNESCO Naturerbe Geiranger Halt und wurden von einem Tenderboot ausgeschifft.

Am Kai selber lag die TUI Mein Schiff 4 so dass dort kein Platz mehr für uns war. Am Hafen angekommen wurden wir gleich in Busse verfrachtet und weiter ging die Fahrt. Zuerst die Eagle Road mit ihren mehrfachen Spitzkehren hoch – einige der uns entgegen kommenden Autos wussten nicht wie sie sich verhalten haben und so dauerte die Fahrt  – angereichert mit dem einen und anderen Fotostopp – doch etwas länger, als gedacht. In unserem Bus war auch ein Passagier, der auf einen Rollator angewiesen war. Jedesmal, wenn er aussteigen wollte, musste ihm aus dem Bus geholfen werden (das kleinere Übel). Die lange Wartezeit auf seine Rückkehr brachte unsere Bus jedoch ans Ende der Schlange. Am Ende der Eagle Road waren wir auf einer Passhöhe von ca. 850 m. Von dort ging es weiter zur Fähre in Eidsdal, wo wir ohne warten zu müssen 10 Minuten für die Überfahrt benötigten. Von dort ging es weiter in Richtung zu den Trollstigen, einer 11 kurvigen Abfahrt hinunter ins Tal. Unser Reiseleitung hat uns unterwegs mit vielen lustigen Geschichten über Trolle unterhalten, von denen ich jedoch fast schon wieder alle vergessen habe und sie deshalb hier nicht zum Besten geben kann, auch wenn sie diese in 2 Sprachen (Englisch und Deutsch) erzählt hat. Zwischendurch gab es immer mal wieder den einen oder anderen Stopp für ein Foto von unterwegs – zu berauschend war die Landschaft.

Am Trollstigen angekommen haben wir ca. 50 Minuten Pause gemacht um beide Aussichtsplattformen zu Fuß erreichen zu können. Der Blick hinunter ins Tal ist mit fast nichts zu vergleichen. Die Straße wurde 1936 errichtet und 2004 erneuert. Jede Kurve hat einen eigenen Namen (meistens benannt nach Personen, die beim Bau ums Leben gekommen sind), so dass man bei Notruf-Einsätzen lediglich den Namen der Kurve angeben muss. Eine der Kurven ist nach einer Frau benannt, die für die Arbeiter gekocht hat. Das tolle daran ist, dass die gute Frau noch heute lebt und mit 104 Jahren ihren verdienten Ruhestand verbringt.

Am Ende des Trollstigen gab es gegen 19 Uhr die zur Tour gehörende Kaffeepause. Von dort konnte man nicht nur Fotos des Trollstigen von unten machen, sondern auch den einen oder anderen Troll bewundern.

Auf der letzten Etappe nach Moldo ging es in Afarnes erneut mit einer Fähre nach Solsnes. Bei der Fähre handelt es sich um eine elektrische Fähre, so dass selbst der Busfahren nicht mitbekommen hatte, dass wir unterwegs waren. Die letzten Kilometer in Richtung Moldo fuhren wir zum einen über einer Brücke und zum anderen durch einen 2,7 km langen Tunnel unter dem Fannefjorden hindurch. 

In Moldo angekommen gab es endlich das versprochene Abendessen, bevor wir gegen 22:30 Uhr unserem Schiff beim Anlegen zugeschaut und es anschliessend geentert haben. Anschließend gab es noch einen Absacker in der Panorama-Bar, so dass uns gegen Mitternacht die Augen zugefallen sind.

Nächster Stopp wird gegen 02:45 Kriastiansund sein, bevor das Schiff um 09:45 Uhr in Trondheim anlegt. Da wir die Stadt auf dem Rückweg erkunden, haben wir keinen Ausflug gebucht und das ist auch gut so. Denn jetzt ist genügend Zeit zur Erholung.

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